Neurologische Sprachstörungen, Aphasien treten in unterschiedlichen Schweregraden auf. Aphasien verursachen Symptome wie beispielsweise Wortfindungsstörungen, Schwierigkeiten in der Wortwahl oder der Bildung von Wörtern, im Satzbau und im Sprachverständnis. Daraus resultieren für die Patienten große Probleme mit sprachlichen Aufgaben und vor allem in der Kommunikation. Die Patienten haben dabei keine Denkstörung, bei ihnen ist der automatische und fehlerlose Zugriff auf die Sprache als Werkzeug zur Mitteilung gestört. Dies zeigt sich von Patient zu Patient in sehr unterschiedlicher Weise. So findet sich eine große Bandbreite an aphasischen (neurologisch bedingten) Beeinträchtigungen, die von einfachen Wortfindungsstörungen über die Äußerung missgestalteter Wörter bis zur nahezu völligen Aufhebung spontaner Sprache reicht. Desweiteren können Schwierigkeiten im Verstehen von Sprache, im Lesen und im Schreiben auftreten.
Ebenfalls können erworbene Sprechstörungen (Artikulationsstörungen) auftreten, hierbei ist die korrekte Bildung von Lauten gestört. Zu den neurogenen Sprechstörungen zählen Dysarthrie und Sprechapraxie. Bei einer Dysarthrie sind die Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen betroffen. Die Sprechapraxie wird definiert als eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Dies führt zu auffälligem Sprechen und einer Reduktion der Verständlichkeit des Patienten. Zum Störungsbild gehören Probleme mit der Sprechatmung, der Sprechmelodie, der Stimmgebung und der Artikulation. Das Sprachverständnis ist bei reinen Sprechstörungen nicht beeinträchtigt.
Dysphagien sind Störungen des Kauens und Schluckens aufgrund von Beeinträchtigungen der am Schluckakt beteiligten Muskulatur und Organe. Sie können zu Mangelernährung führen oder lebensbedrohlich sein. Verschluckt sich der Patient häufig sammeln sich Speisereste in der Lunge, dies kann zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung führen.
Patienten mit neurologisch bedingten Störungen werden 1-5x pro Woche logopädisch behandelt. Ziel der logopädischen Therapie nach neurologischen Erkrankungen ist die Besserung kommunikativer Fähigkeiten und eine aktive Teilhabe im sozialen Leben. Dabei steht nicht nur das Sprechen im Vordergrund, vielmehr werden alle sprachlichen Modalitäten (Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben) berücksichtigt. Wir führen dabei sprachliche und kommunikative Übungen mit dem Patienten durch, um die Kommunikation im Alltag und Beruf wieder zu ermöglichen. Bei schweren Störungen werden alternative Mitteilungsmöglichkeiten (Symbolsysteme, Körpersprache, Zeichnen, Bildwörterbücher) erarbeitet. Allgemein spielen Training und Beratung im familiären Umfeld eine wichtige Rolle. So haben Angehörige grundsätzlich die Möglichkeit, bei der Behandlung anwesend zu sein. In der Therapie werden verschiedene Methoden angewandt. Patienten mit Parkinson behandeln wir beispielsweise in Anlehnung an das LSVT-Programm.